09. Juli 2024 Thema: Aktuelles Von Sarah Ryglewski
Liebe Bremerinnen und Bremer,
ich bin mit großer Leidenschaft Abgeordnete. Im nächsten Jahr darf ich den Wahlkreis und das Land Bremen seit zehn Jahren im Deutschen Bundestag vertreten. Das tue ich mit vollem Engagement und mit viel Respekt vor den Menschen in meinem Wahlkreis. Es war und es ist eine große Ehre, dieses Mandat auszuüben.
Ich habe mich in diesen Jahren immer getragen gefühlt. Insbesondere von der Bremer SPD, von meinem großartigen Team in Bremen und Berlin und natürlich von den Bremer:innen, die mich bei den Bundestagswahlen 2017 und 2021 zweimal direkt in den Deutschen Bundestag gewählt haben. Mein Anspruch war und ist, dieses Mandat mit ganzer Kraft für Bremen auszufüllen. Deswegen war mir immer wichtig, den Wahlkreis und seine Menschen sowie die vielen Einrichtungen wirklich zu kennen und eine Abgeordnete zu sein, die vor Ort und in der ganzen Stadt ansprechbar ist. In mehr als 150 Bürgersprechstunden am „Roten Tisch“ und bei vielen hundert Terminen im Wahlkreis bin ich mit den Menschen in allen Bremer Stadtteilen ins Gespräch gekommen, habe zahlreiche Unternehmen und Einrichtungen besucht. Ich bin sehr dankbar für diese Gespräche und die vielen Eindrücke, die ich dabei gewinnen konnte. Sie sind bis heute das Fundament meiner Arbeit für Bremen in Berlin.
In den letzten fünf Jahren habe ich neben meiner Arbeit als Abgeordnete im Bundestag auch Verantwortung in der Bundesregierung getragen. Zunächst als parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium und seit der erfolgreichen Bundestagswahl 2021 als Staatsministerin beim Bundeskanzler. Mit Olaf Scholz, den ich schon in unserer Zusammenarbeit im Parteivorstand und als seine parlamentarische Staatssekretärin im Finanzministerium sehr schätzen gelernt habe, nach vielen Jahren wieder einen Sozialdemokraten zum Bundeskanzler wählen zu können und ihn bei seiner Arbeit in diesen herausfordernden Zeiten zu unterstützen, wird sicher auch im Rückblick immer ein Höhepunkt meiner politischen Arbeit bleiben.
Mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und den weitreichenden Konsequenzen für die internationale Sicherheitsarchitektur, der Bewältigung der Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels, der demographischen Entwicklung und ihren Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft stehen wir vor großen Herausforderungen. Diesen Herausforderungen muss sich Bremen als starker Standort der Luft- und Raumfahrtindustrie, der Automobilwirtschaft und der Logistikbranche, aber auch als Bundesland mit vielen sozialen Problemlagen stellen.
Ich hatte in den vergangenen Jahren als Abgeordnete, parlamentarische Staatssekretärin und Staatsministerin die Möglichkeit, die Rahmenbedingungen der notwendigen Veränderungen mitzugestalten. Mein Kompass war und ist dabei immer klar: Politik zu machen heißt für mich, nach Lösungen und Antworten zu suchen, die das Leben der Menschen zum Besseren verändern – das gilt im Großen wie im Kleinen. Und auch wenn ich als Bundestagsabgeordnete mit Regierungsverantwortung dem ganzen Land verpflichtet bin, habe ich das selbstverständlich immer auch aus der Bremer Perspektive heraus getan. Ich freue mich deshalb, dass es in den vergangenen Jahren immer wieder gelungen ist, direkte finanzielle Unterstützung des Bundes für eine Vielzahl von Projekten nach Bremen zu holen. Dazu gehören zum Beispiel die Neukonzipierung der Ozeanien-Ausstellung im Übersee-Museum, die Neugestaltung des Focke-Museums, der Erweiterungsbau für das Staatsarchiv, das Besucherzentrum des Welterbes Bremer Rathaus, die Sanierung der Bezirkssportanlagen Süd und Hemelingen oder der Erhalt der Arberger Mühle.
Diese Möglichkeit, ganz direkt etwas für Bremen und die Menschen, die hier leben, gestalten zu können, werde ich nach dem Ende meiner Tätigkeit als Abgeordnete mit Sicherheit vermissen – genauso wie die vielen Begegnungen mit den Bremerinnen und Bremern in meinem Wahlkreis. Aber für mich war immer klar, dass Bundestagsabgeordnete ein Mandat auf Zeit ist, nicht auf Lebenszeit. Einschließlich der ebenfalls sehr bereichernden vier Jahre als Mitglied in der Bremischen Bürgerschaft bis 2015, werde ich im nächsten Jahr insgesamt 14 Jahre lang als Abgeordnete tätig gewesen sein. Jetzt, mit Anfang 40 ist es für mich an der Zeit, etwas anderes zu machen und die Erfahrungen und Kompetenzen, die ich in den letzten Jahren gesammelt habe, künftig an anderer Stelle einzubringen. Aber noch ist es nicht die Zeit, auf Wiedersehen zu sagen. Bis zur Bundestagswahl ist es noch mehr als ein Jahr. Es sind bewegte Zeiten und ich werde mein Mandat als Bundestagsabgeordnete und mein Amt als Staatsministerin im Bundeskanzleramt bis zum Ende der Legislaturperiode mit vollem Einsatz und der gleichen Leidenschaft, die mich immer angetrieben hat, ausfüllen.
Trotzdem möchte ich diese Gelegenheit schon nutzen, um mich zu bedanken. Bei den Mitgliedern der Bremer SPD und natürlich bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in meinen Abgeordnetenbüros und im Bundeskanzleramt. Ohne die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit – mit mir, aber auch untereinander – wäre es nicht möglich, den ständigen Spagat zwischen Bremen und Berlin, zwischen dem Bundeskanzleramt und dem Bundestag hinzubekommen und die vielen verschiedenen Verpflichtungen, Termine und Rollen unter einen Hut zu bringen.
Ich freue mich auf die verbleibende Zeit im Bundestag: Konsequent. Engagiert. Für Bremen!
Eure Sarah